Academia Didactica Atesina

Dal 17 al 19 novembre il CLE (Centrum Latinitatis Europae) nonché i presidi del liceo „Walther von der Vogelweide“ e del liceo „G. Carducci“ di Bolzano hanno organizzato un corso di aggiornamento per insegnanti di Latino, soprattutto dei licei classici.

Insegnanti proveniente dall’Austria, dalla Svizzera e dall’Italia si sono riuniti presso i due licei di Bolzano per uno scambio di vedute sullo stato dell’arte dei rispettivi modi di insegnare le lingue classiche. Una posizione di rilievo in questo panorama è sicuramente dovuta agli insegnanti delle scuole tedesche della Provincia di Bolzano, terra mistilingue tra il mondo tedesco e quello italiano, che si trovano ad affrontare un contesto sempre in bilico fra influenze tedesche ed italiane, non sempre complementari nella loro natura didattica. Da una parte i libri di testo tedeschi, i corsi di aggiornamento con relatori provenienti dalla Germania o dall’Austria, dall’altra parte le leggi e il sistema scolastico italiani. Soprattutto i licei classici di madrelingua tedesca sentono la grande differenza tra il mondo italiano e quello tedesco, dato che la maturità del liceo classico non ha subito variazioni da decenni.

 

 

Academia Didactica Athesina 17. – 19. November 2017

Bozen, Gymnasium „Walther von der Vogelweide“ und „Liceo Carducci“

 

Es war ein ziemlich neues und originelles Ausbildungsformat – der Versuch länder- und sprachübergreifend zu eruieren, wie das Fach Latein aktuell in Italien, Österreich, der Schweiz und Südtirol verstanden wird.

Ich schreibe hier bewusst Südtirol, abgegrenzt von Italien, weil sich die deutschsprachigen Gymnasien Südtirols – wie auch bei der Veranstaltung sehr deutlich gemacht – massiv von der Entwicklung an italienischsprachigen Schulen unterscheiden. Und genau das war das zunächst Irritierende, aber auch Provozierende und Hochinteressante an dieser ersten Auflage der Academia Didactica Athesina: dass es so unterschiedliche Zugänge, Sichtweisen, Visionen des Faches Latein gibt.

Während Österreich aktuell vor allem mit der Umsetzung didaktischer und methodischer Richtlinien zur neuen Matura, mit Aufgabentypen, Aufgabenstellungen und Bewertungskriterien beschäftigt ist, hängt Italien noch immer an einer Vision der Exzellenzen fest, die allein das Klassische Gymnasium hervorbringen könne. Man müsse die Schüler für die Inhalte und Botschaften der Antike begeistern können, alles andere ergebe sich dann von allein. Das waren die Extrempositionen. Dazwischen gibt es Schulen, wie z. B. das Gymnasium Prati in Trient, die versucht haben, ganz neue Wege zu gehen und das Klassische Gymnasium auch in der heutigen Zeit entsprechend zu verankern.

Und dann gibt es die deutschsprachigen Gymnasien in Südtirol, die sich gewissermaßen in einem sehr luxuriösen Dasein mit großen Freiräumen befinden: zwischen deutsch- und italienischsprachigem Raum, zwischen den extrem detaillierten Lehrvorgaben deutschsprachiger Länder und den so genannten Rahmenrichtlinien für die deutschsprachige Schule in Südtirol, die der einzelnen Schule sehr viel Freiraum eröffnen, aber auch sehr viel Eigenverantwortung und regelmäßige Selbstevaluation und -überprüfung verlangen. Dies kann vor allem durch eine gute Vernetzung, konkreten Austausch, durch die Teilnahme der Schüler an den unterschiedlichsten Wettbewerbsformaten und viele, viele andere Initiativen geschehen.

Einzige Crux für diese deutschsprachige Schule in Südtirol, in deren besonderen Möglichkeiten ich persönlich große Chancen sehe: das aktuelle Format der Abschlussprüfung für das Klassische Gymnasium, das an nationale Vorgaben gebunden ist und dessen Anlage sich leider seit Jahrzehnten nicht geändert hat. Die zweite, schriftliche schulspezifische Prüfung (also Latein oder Griechisch für das Klassische Gymnasium) besteht aus einem Stück Text, der von einer geheimen Kommission ausgewählt wurde (es gibt keinen Autorenkanon, zur Prüfung kann grundsätzlich jeder nur mögliche antike Autor kommen) und lange Zeit ohne Einbettung, inzwischen immerhin mit zwei Zeilen Kontextualisierung an die Schülerinnen weitergegeben wird. Es wird allein die Übersetzung verlangt, Interpretationsfragen, Fragen zu Texthintergründen, Zusammenhängen u.a. gibt es nicht. Jahr für Jahr ärgere ich mich über dieses Format, obwohl unsere SchülerInnen durchaus sehr erfolgreich sind. Ich ärgere mich trotzdem, weil diese Prüfung einen großen Teil an Kompetenzen, die im Klassischen Gymnasium mit vermittelt werden, weder sichtbar macht noch den SchülerInnen die Möglichkeit gibt diese unter Beweis zu stellen. Die Übersetzung hat zwar ihren großen Wert, aber als Alleinstellungsmerkmal für das Klassische Gymnasium kann ich sie nicht sehen.

Insofern hat das Treffen in der Auseinandersetzung mit diesen unterschiedlichen Sichtweisen in benachbarten europäischen Ländern sehr viel gebracht: Konfrontation, Nachdenken, wichtige Kontakte, interessante Gespräche und weitere Schritte auf dem Weg des Faches Latein ins 21. Jahrhundert.

 

Ich danke Herrn Weissengruber für die großartige Idee zu dieser Academia und sein ganz großes Engagement.

 

Dir. Martina Adami

Klassisches, Sprachen- und Kunstgymnasium mit Landesschwerpunkt Musik „Walther von der Vogelweide“ Bozen

Martina.Adami@schule.suedtirol.it